Frisch im Bücherregal: „Speiseführer Kreta“ von Marianthi Milona / CONBOOK


Werbung


Frisch auf dem Schreibtisch gelandet ist ein Reiseführer der anderen Art: Der „Speiseführer Kreta“ von Marianthi Milona, erschienen bei CONBOOK.

Den interessierten Leser erwarten hier laut Untertitel „30 typische Speisen, ein Blick in die Töpfe und Tipps für Märkte und Restaurants auf der Insel der Götter“.

Der Ansatz, ein Reiseziel über seine Gastronomie und regionale Spezialitäten zu erschließen, erfreut sich offenbar aktuell einer gewissen Beliebtheit, ich weiß von mindestens einem weiteren in Arbeit befindlichen Buch mit einem ähnlichen Konzept, ebenfalls für das Reiseziel Kreta.

Aber erst mal ein paar Fakten rund um das vorliegende Buch: Das Werk umfasst ca. 190 Seiten, ist reich bebildert und insgesamt schön gestaltet; es macht definitiv Spaß, darin herumzublättern.

Unterteilt ist es grob in einen kurzen allgemeinen Infoteil und die drei Hauptkapitel mit den Schwerpunkten „Fisch, Fleisch und mehr“, „Gemüse und mehr“ sowie „Gebäck, Dessert und mehr“. Auch gibt es weitere Beiträge zu Bio-Produkten und der gesunden kretischen Ernährung, eine Liste von Wochenmärkten sowie einen Sprachführer mit speziellem Schwerpunkt in Richtung Gastronomie.

Innerhalb dieser Kapitel gibt es dann einheitlich gegliederte Artikel zu einzelnen Gerichte oder Zutaten. Zuerst gibt es allgemeine Informationen und z.B. geschichtliche Hintergründe, anschließend immer Restauranttipps, Tipps zu passenden Getränken zum jeweiligen Essen und auch Rezepte, um auch zu Hause in den Genuss kretischer Spezialitäten zu kommen.

Ich persönlich finde diesen Aufbau sehr kurzweilig, es macht Spaß, durch den Speiseführer Kreta zu blättern und einfach ein bisschen zu schmökern.

Ein bisschen getrübt wird der Spaß nur dadurch, dass das gesamte Werk bezüglich seiner Restaurant-Empfehlungen den Fokus sehr auf die Nordküste und das dortige Hinterland legt. Der Süden, speziell mit seinen kulinarischen Highlights etwas im Hinterland, wird leider weitestgehend übersehen.

Ebenso ist die Transkription von Bezeichnungen aus dem Griechischen in’s Deutsche teilweise eher abenteuerlich, so wird kaum jemand Schnecken in lateinischer Schrift als „Hochli“ schreiben, und ebenso wird das Mineralwasser ganz offiziell „Rouvas“ und nicht wie im Buch „Roubas“ transkribiert. Die Aufzählung dieser Merkwürdigkeiten könnte hier noch viel länger werden, aber ich glaube, das würde den Leser ermüden. ;-)

Was für mich als Liebhaber der kleinen kretischen Limonadenproduktionen aber gar nicht geht: Es wird als Limo-Hersteller einzig Fimi erwähnt, dabei könnte man über dieses Thema sicher zumindest mehr Worte verlieren als nur dürftige zwei Zeilen. Kleine Hersteller wie Psiloritis aus Vori (beste Zitronen-Limonade der Welt, wirklich!) sind immer eine Empfehlung wert und haben geschmacklich nichts mit den Einheitsprodukten der Konzerne a la Coca-Cola zu tun, die leider auch in der lokalen Gastronomie immer mehr überhand nehmen. Gerade deshalb sollte man immer nach einheimischen Softdrinks Ausschau halten.

Und leider fehlt auch das traditionelle to-go-Getränk der Kreter komplett: Die Kanelada frisch vom Straßenstand

Fazit: Es ist schon ein schöner Ansatz, ein Reiseziel über seine kulinarischen Spezialitäten zu erschließen. Das Buch insgesamt macht trotz der genannten kleinen Mängel, die aber vermutlich eh nur Kennern der Insel auffallen werden, Spaß. Daher empfehle ich es gerne weiter.

Hinweis: Der Speiseführer Kreta wurde uns von CONBOOK gratis als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt.

Letzte Aktualisierung am 25.04.2024 um 12:10 Uhr / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API

 

WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner