Ebenfalls neu: Vis-à-Vis Kreta von Barbara Rusch


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Vis-à-Vis Kreta

Vis-à-Vis Kreta

Aus der „Vis-à-Vis“-Reihe des Dorling-Kindersley-Verlags kommt der Reiseführer „Kreta“ (*) von Barbara Rusch.

Laut Klappentext sollen die Reiseführer dieser Reihe durch ihre Liebe zum Detail und ihre optische Vielfalt überzeugen.

Der erste Eindruck bestätigt zumindest, dass das Werk reich bebildert und illustriert ist. Jedenfalls ist es auch der erste Reiseführer, bei dem dem Leser direkt auf den ersten Seiten auf einer Doppelseite erst einmal „Benutzerhinweise“ gegeben werden müssen, denn der Aufbau und die Struktur des ca. 200 Seiten umfassenden Buches sind erst einmal verwirrend.

Los geht es mit „Kreta stellt sich vor“, wo die Autorin erst einmal persönliche Favoriten vorstellt. Es folgt das Kapitel „Ein Porträt Kretas“ mit Themen wie Strände, Kultur, Schluchten, Natur und einigen anderen. Zu allen Themen werden dann direkt Tipps gegeben oder aber es wird auf Beiträge in den folgenden Kapitel mit geographischer Unterteilung verwiesen, was ich zumindest etwas unsortiert finde.

Weiter geht es dann, wie erwähnt, mit den Regionen Kretas, die im Reiseführer aber merkwürdig (und nicht nach den Verwaltungsbezirken) geschnitten sind. So gibt es einen riesigen Westteil, der sich bis zum Mitte Kretas erstreckt, ein Kapitel über „Zentralkreta“, was sich aber eher von der Mitte schon etwas östlich orientiert und dann noch den Teil über „Ostkreta“. Jedes Kapital wird wiederum von weiteren persönlichen Favoriten eingeleitet, anschließend erfolgt dann die Besprechung einiger Orte und Gegenden sowie immer ein eigener Abschnitt über die angeblich besten Strände der Region.

Es schließt sich dann noch ein kleines Kapitel „Zu Gast auf Kreta“ an, wo es einige weitere, eher allgemein gehaltene Tipps rund um das Urlauben auf Kreta gibt, sowie zum Schluss noch im Kapitel „Grundinformationen“ die obligatorischen Reiseinformationen, einige Infos zur Geschichte sowie den Sprachführer, der auch hier nicht fehlen darf.

Ergänzt wird das Buch mit einer ausklappbaren Karte, die aber auch wie üblich nur der groben Übersicht dienen kann und durch eine eigene Papier-Karte oder OSM-Karten auf den elektronischen Begleitern ergänzt werden sollte. Brauchbar sind dagegen die dort ebenfalls abgedruckten Innenstadt-Karten von Rethymnon, Heraklion und Agios Nikolaos. Ebenfalls herausklappbar und von der Idee her ganz witzig ist ein kleines Kochbuch mit einigen Griechenland-typischen Rezepten wie Taramosalata, Choriatiki salata, Dolmades oder auch Spanakopita.

Inhaltlich ist der Reiseführer tatsächlich liebevoll gestaltet und speziell die Artikel rund um die minoischen Ausgrabungen mit schönen Darstellungen der rekonstruierten Anlagen gefallen mir, ebenso wie generell die optisch ansprechende, reichhaltige Bebilderung und Illustration, sehr gut. Zielgruppe des Reiseführers sind aber eindeutig nicht die Reisenden, die auf Kreta jeden Stein und jeden Olivenbaum kennenlernen wollen oder schon öfter vor Ort waren, vielmehr bekommen Kreta-Neulinge hier ein Werk an die Hand, welches es ihnen gut erlaubt, erste Eindrücke der Insel mit den „wichtigen“ Sehenswürdigkeiten zu gewinnen. Die tolle Ausstattung sorgt dafür, dass auch vor dem Urlaub die Reiselust geweckt wird.

Ein bisschen schade sind dagegen die auch auf den ersten Blick schnell zu findenden Flüchtigkeitsfehler und Ungenauigkeiten, die auf mangelhaftes Lektorat hinweisen. So ist z.B. der Preveli-Strand in mehreren Übersichten bzgl. der Ausstattung mit ganz unterschiedlichen Ergebnissen enthalten, Orte auf Karten sind teils deutlich falsch plaziert und diverse Schreibfehler fallen direkt ins Auge.

Fazit: Für die erste Kreta-Reise ein schöner Führer, der vor allem durch die reichhaltige Bebilderung Spaß macht und für Urlaubs-Vorfreude sorgt. Wiederholer und besonders Kreta-Kenner werden aber kaum Neues finden, diese sind weiterhin am Besten mit dem „Fohrer“ (*) bedient.

Letzte Aktualisierung am 24.04.2024 um 08:10 Uhr / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API

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